Flight Levels: Business Agilität jenseits von Frameworks – Frank Hampe mit Dr. Klaus Leopold
In dieser Episode des agilophil Podcasts begrüße ich Dr. Klaus Leopold – Informatiker, mehrfacher Buchautor, anerkannter Kanban-Experte und vor allem: Erfinder des Flight Levels-Modells, dem Denkmodell für echte Business Agilität. Klaus ist Mitgründer der Flight Levels Academy und hat mit seinem Denkmodell maßgeblich dazu beigetragen, wie Unternehmen agile Arbeitsweisen nicht nur in Teams, sondern auf gesamtorganisatorischer Ebene gestalten können.
Wir sprechen darüber, was es mit Flight Levels auf sich hat, wie sie funktionieren und warum sie für Unternehmen, die über klassische agile Frameworks hinausdenken wollen, ein wertvoller Ansatz sind. Klaus nimmt uns mit auf eine Reise durch die drei „Flughöhen“ von Organisationen und zeigt, wie sich Strategie und operative Umsetzung sinnvoll miteinander verbinden lassen – ohne dabei den Teams ihre Autonomie zu nehmen.
Was sind die Flight Levels?
Flight Levels sind kein Framework und keine Methode – sie sind ein Denk- und Strukturmodell. Die Idee dahinter: Agilität in Unternehmen scheitert häufig daran, dass zwar einzelne Teams agil arbeiten, der Gesamtkontext jedoch fragmentiert bleibt. Flight Levels helfen, diese Lücke zu schließen, indem sie drei zentrale Ebenen betrachten:
- Flight Level 1 – Operative Ebene: Teams arbeiten an konkreten Aufgaben. Hier findet die klassische Umsetzung statt, z. B. mit Scrum oder Kanban.
- Flight Level 2 – Koordinationsebene: Hier geht es darum, dass mehrere Teams miteinander koordiniert arbeiten – etwa bei komplexen Produkten mit vielen Schnittstellen.
- Flight Level 3 – Strategische Ebene: Auf dieser Ebene wird entschieden, welche Ziele verfolgt werden sollen und wie die langfristige Ausrichtung aussieht.
Der Clou: Flight Levels existieren in jeder Organisation bereits – bewusst oder unbewusst. Das Modell hilft dabei, bestehende Abläufe zu verbessern und verschiedene Methoden wie OKR, Kanban oder Scrum miteinander zu verbinden.
Flight Levels in der Praxis: Ein konkretes Beispiel
Im Gespräch besprechen wir ein Szenario mit vier Teams, die an einem gemeinsamen Produkt arbeiten, jedoch sehr unterschiedlich organisiert sind – von Scrum über Kanban bis hin zu Wasserfall-Projektmanagement. Ein Flight Level 2 System bietet hier eine Möglichkeit, eine teamübergreifende Koordination herzustellen. Dabei geht es nicht darum, den Teams neue Methoden aufzuzwingen, sondern gemeinsam mit ihnen ein übergreifendes System zu entwickeln, das Zusammenarbeit und Transparenz fördert.
Wichtig ist laut Klaus: Man sollte Flight Levels nie „für“ die Teams entwickeln, sondern immer „mit“ ihnen. Nur so lassen sich nachhaltige Veränderungen erzielen.
Die fünf Aktivitäten von Flight Level 2
Klaus erläutert die zentralen Schritte zur Einführung eines Flight Level 2 Systems:
- Define and Measure Outcomes: Ziele klar benennen und messbar machen.
- Visualize the Situation: Die teamübergreifende Arbeit sichtbar machen.
- Build Focus: Fokus auf Wertschöpfung statt auf Starten neuer Arbeit legen.
- Establish Agile Interactions: Übergreifende Meetings und Austauschformate etablieren.
- Operate and Improve: Kontinuierliche Verbesserung durch regelmäßige Reflexionen.
Flight Levels vs. andere Frameworks
Ein zentraler Punkt des Gesprächs ist die Abgrenzung zu klassischen Skalierungsframeworks wie SAFe, LeSS oder Nexus. Während diese häufig sehr konkrete Vorgaben machen, wie Zusammenarbeit auszusehen hat, setzt Flight Levels auf Kontextsensitivität: Teams und Organisationen wählen aus einem Fundus von Erfahrungswerten die für sie passende Koordinationsform.
Flight Levels Academy und Ausbildung
Wir sprechen außerdem über die Flight Levels Academy, die verschiedene Workshops und ein intensives Flight Levels Professional Programm anbietet. Ziel ist es, Menschen auszubilden, die Organisationen bei der Einführung und Weiterentwicklung von Flight Levels begleiten können – praxisnah, erfahrungsorientiert und immer mit Blick auf den konkreten Kontext.
Die wichtigsten Angebote sind:
- Flight Level 2 Design Workshop
- Flight Level 3 Design Workshop
- Flight Levels System Architecture
- Flight Levels Professional Program
Fazit und Impulse
Flight Levels bieten eine elegante Möglichkeit, bestehende agile Praktiken zu einem stimmigen Gesamtsystem zu verbinden. Der Fokus liegt dabei auf echter Zusammenarbeit und kontinuierlicher Verbesserung – nicht auf Methodenzwang. Klaus’ zentraler Tipp: Entwickle Flight Levels mit den Menschen, nicht über ihre Köpfe hinweg.
Links und Empfehlungen
Kontakt zu Klaus Leopold per email: klaus@flightlevels.io oder LinkedIn-Profil
Flight Levels Academy
Bücher von Klaus Leopold:
- Flight Levels – Organisationen mit Business-Agilität führen*
- Agilität neu denken: Mit Flight Levels zu echter Business-Agilität*
- Kanban in der Praxis: Vom Teamfokus zur Wertschöpfung*
- Kanban in der IT: Eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung schaffen*
Und hier das besondere Angebot der Flight Levels Academy:
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Dieses Angebot gilt noch bis zum 20.06.2025 für die agilophile Community – also alle Hörer:innen des agilophil-Podcasts.
Viel Spaß und guten Flug
Dein agilophiler
Frank
Weitere Episoden des agilophil Podcasts findest du auf der Übersichtsseite Podcast.
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