Arten von Roadmaps und wie du ein Backlog organisieren kannst
In dieser Episode des agilophil Podcasts geht es darum, wie du Roadmaps dazu nutzen kannst um strategische Fragen rund um dein Produkt zu beantworten. Wenn dich interessiert, wie du dein Backlog optimal strukturierst, welche Arten von Roadmaps es gibt und wie du strategische Entscheidungen damit unterstützen kannst, bist du hier genau richtig!
Warum sind Roadmaps wichtig?
In einer idealen Welt leitet sich alles aus der Unternehmensstrategie ab. Von der Mission und den Zielen geht es schrittweise hin zu klar definierten Ergebnissen, die schließlich in einem oder mehreren Produkten münden. Doch die Realität sieht oft anders aus: Projekte starten ohne klare Strategie, und Teams stehen vor drängenden Fragen wie:
- Wann können wir ausliefern?
- Welche Features brauchen wir?
- Was wird das kosten?
- Sollen wir entwickeln oder lieber eine Software kaufen?
Eine Roadmap schafft Klarheit, indem sie diese Fragen strukturiert beantwortet. Sie gibt Orientierung und dient als Kommunikationsinstrument zwischen Teams, Management und Kunden.
Roadmaps und Backlogs – zwei Seiten einer Medaille
Im agilen Kontext sind Roadmaps und Backlogs eng miteinander verbunden. Das Product Backlog enthält alle bekannten Anforderungen, die zur Umsetzung eines Projekts nötig sind. Dabei gibt es Abstufungen in der Detaillierung:
- Kurzfristige Anforderungen: Diese sind vollständig ausgearbeitet und entsprechen den INVEST-Kriterien. Sie sind unabhängig, wertvoll, klein, testbar und verhandelbar.
- Langfristige Anforderungen: Diese sind weniger detailliert und eher grob geschätzt, um ein Gefühl für den zukünftigen Arbeitsaufwand zu bekommen.
Ein gut organisiertes Backlog ermöglicht es, strategische Entscheidungen zu treffen und auf Fragen von Stakeholdern schnell zu reagieren. Besonders hilfreich ist es, das Backlog mit verschiedenen Ansichten oder Queries so zu strukturieren, dass unterschiedliche Anforderungen abgedeckt werden.
Die verschiedenen Arten von Roadmaps
Je nach Zielgruppe und Fragestellung können Roadmaps unterschiedlich gestaltet sein. Hier sind einige Beispiele:
- Feature- oder Epic-Roadmap:
- Diese Art von Roadmap sortiert Features oder Epics in einen logischen Ablauf.
- Sie hilft, Prioritäten zu setzen und zwischen „Must-haves“ und „Nice-to-haves“ zu unterscheiden.
- Besonders nützlich ist sie, wenn du die Entwicklung eines Produkts schrittweise planen möchtest.
- User-Story-Map:
- Eine User-Story-Map ordnet Features entlang der Customer Journey.
- Beispiel: Ein Onlineshop könnte entlang der Schritte „Produktsuche“, „Warenkorb“ und „Checkout“ strukturiert werden.
- Diese Sichtweise hilft, Kundenbedürfnisse in den Fokus zu rücken und Engpässe frühzeitig zu erkennen.
- Portfolio-Roadmap:
- Zeigt geplante Releases für mehrere Produkte in einer Übersicht.
- Diese Art von Roadmap ist ideal für Investoren oder das Management, da sie den strategischen Überblick über alle Produkte eines Unternehmens bietet.
- Sie zeigt, wie verschiedene Teams zusammenarbeiten, um die Unternehmensziele zu erreichen.
- Strategie-Roadmap:
- Diese Roadmap fokussiert auf die langfristige Unternehmensstrategie.
- Sie visualisiert, wie Initiativen auf die Unternehmensziele einzahlen, und ist besonders hilfreich für Top-Management und Investoren.
- Gleichzeitig dient sie der internen Kommunikation, um Teams auf eine gemeinsame Vision einzuschwören.
Roadmaps als Motivationstool
Roadmaps erfüllen nicht nur eine Planungsfunktion, sondern können auch motivierend wirken. Sie beantworten die zentrale Frage: „Wer braucht was und wozu?“ Wenn Teams und Stakeholder verstehen, warum etwas getan wird, steigt die Motivation, gemeinsam auf dieses Ziel hinzuarbeiten. Und wie heißt es so schön: „Wer ein klares Ziel vor Augen hat, dem legt sich der Weg unter die Füße.“
Die persönliche Roadmap
Die Konzepte, die wir für Produkte nutzen, lassen sich auch auf die persönliche Weiterentwicklung anwenden. Welche Ziele möchtest du erreichen? Wie sieht dein Weg dorthin aus? Eine persönliche Strategie-Roadmap kann dir helfen, deine Ziele klar zu formulieren und deinen Fortschritt zu verfolgen.
Verweise und Links:
- Blogartikel: How to create a product roadmap
- Blogartikel: From feature roadmap to outcome roadmap
- Blogartikel: Three qualities of great product roadmaps
- Buchtipp: Jeff Patton – User Story Mapping
Weitere Podcastfolge zu dem Thema
- Folge 22 der 4. Staffel: Die Roadmap zum Backlog.
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Viel Spaß
Dein agilophiler Frank
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