In 5 Schritten zur Strategie für dein Unternehmen

agilophil Podcast Folge 32: 5 Schritte für eine Strategie für Dein Unternehmen

Strategie – Kann man alles voraussehen?

Einleitung

In dieser Folge des Agilophil-Podcasts geht es um Strategie und die Frage, ob man wirklich alles voraussehen kann. Strategie bedeutet nicht nur, sich ein Ziel zu setzen, sondern auch, die Wege dorthin zu planen. Doch wie gut können wir die Auswirkungen unserer Entscheidungen wirklich vorhersehen? Um diese Frage zu beleuchten, starte ich mit einer faszinierenden Geschichte aus der Natur – dem Yellowstone-Nationalpark.

Das Beispiel aus der Natur: Wölfe verändern eine Landschaft

Eine der bemerkenswertesten wissenschaftlichen Entdeckungen der letzten Jahrzehnte ist das Phänomen der trophischen Kaskaden. Dabei handelt es sich um ökologische Prozesse, die an der Spitze der Nahrungskette beginnen und das gesamte Ökosystem beeinflussen.

Ein berühmtes Beispiel dafür ist die Wiedereinführung der Wölfe im Yellowstone-Nationalpark im Jahr 1995. Zuvor waren die Wölfe 70 Jahre lang ausgerottet gewesen, was dazu führte, dass die Wapiti-Hirsche unkontrolliert wuchsen und große Teile der Vegetation fraßen. Als die Wölfe zurückkehrten, änderte sich das gesamte Ökosystem:

  • Die Hirsche veränderten ihr Verhalten, mieden bestimmte Gebiete und ließen so die Vegetation nachwachsen.
  • Neue Wälder entstanden, was neue Lebensräume für Vögel und Biber schuf.
  • Biber bauten Dämme, die wiederum neue ökologische Nischen für viele andere Tierarten schufen.
  • Raubtiere wie Kojoten wurden dezimiert, wodurch sich die Anzahl der Hasen und Mäuse erhöhte – was wiederum Greifvögeln und Füchsen zugutekam.
  • Sogar die Flüsse änderten ihren Lauf, weil die Ufer durch die neue Vegetation stabilisiert wurden.

Diese komplexen Zusammenhänge zeigen, dass eine einzige Entscheidung eine ganze Kette von Veränderungen auslösen kann – viele davon waren vorher nicht absehbar.

Was bedeutet das für Unternehmensstrategien?

Die Frage ist: Hätte man diese Entwicklungen vorhersehen können? Wahrscheinlich nicht in diesem Ausmaß. Und genau das ist die Herausforderung bei Unternehmensstrategien.

Wenn du als Unternehmer eine Entscheidung triffst, hat das Auswirkungen auf dein gesamtes Umfeld – auf dein Marktsegment, deine Kunden, deine Wettbewerber und interne Prozesse. Strategie bedeutet also, vorauszudenken und sich bewusst zu machen, dass jede Aktion eine Reaktion nach sich zieht.

Doch oft ist es einfacher, rückwärts zu denken, als in die Zukunft zu schauen. Daher gibt es eine Methode, um strategische Überlegungen gezielt anzugehen.

Fünf Schritte zur erfolgreichen Strategieentwicklung

Eine Strategie hilft dabei, ein Unternehmen erfolgreich in die Zukunft zu führen. Doch wie entwickelt man eine Strategie, die realistisch und anpassungsfähig ist? Hier sind fünf Schritte, die sich bewährt haben:

Schritt 1: Analyse – Wo stehst du aktuell?

  • Wie sieht dein Markt aus?
  • Wer sind deine Kunden?
  • Was ist dein Alleinstellungsmerkmal?
  • Welche Herausforderungen gibt es?

Schritt 2: Zielsetzung – Wo willst du hin?

  • Was möchtest du in den nächsten Monaten oder Jahren erreichen?
  • Welche messbaren Ziele hast du?
  • Was soll sich konkret verbessern oder verändern?

Schritt 3: Rückwärtsdenken – Wie bist du dort hingekommen?

  • Stell dir vor, du hättest dein Ziel bereits erreicht. Welche Schritte haben dazu geführt?
  • Welche Maßnahmen haben besonders geholfen?
  • Welche Herausforderungen mussten bewältigt werden?

Schritt 4: Planung – Welche Maßnahmen sind notwendig?

  • Welche Ressourcen brauchst du?
  • Welche Prozesse müssen verändert werden?
  • Welche externen Faktoren könnten Einfluss haben?

Schritt 5: Feedbackschleifen einbauen – Ist die Strategie auf Kurs?

  • Prüfe regelmäßig, ob die Strategie noch zur aktuellen Situation passt.
  • Falls nötig, justiere nach und passe einzelne Maßnahmen an.
  • Bleibe flexibel und lerne aus den Ergebnissen.

Ein Praxisbeispiel: IT-Kostenoptimierung mit Strategie

Ein Kunde von mir hatte die Herausforderung, Software mit verteilten Teams über mehrere Kontinente hinweg zu entwickeln. Das Problem: Es gab hohe Kosten, ineffiziente Prozesse und wenig Flexibilität.

Durch die fünf Schritte der Strategieentwicklung haben wir eine Lösung erarbeitet:

  • Analyse: Hohe Kosten durch starre Prozesse und unnötige Bürokratie.
  • Ziel: Schlankere Prozesse, weniger Overhead, effizientere Teams.
  • Rückwärtsdenken: Welche Entscheidungen führten zur gewünschten Effizienz?
  • Maßnahmen: Einführung eines Product Owners, Fokus auf Pareto-Prinzip, Nutzung einer Metrik zur Bewertung des Kundennutzens.
  • Feedbackschleifen: Regelmäßige Kontrolle, ob die Maßnahmen erfolgreich sind.

Fazit: Strategie ist kein statischer Plan, sondern ein flexibler Prozess

Das Beispiel aus dem Yellowstone-Nationalpark zeigt eindrucksvoll, wie eine einzige Entscheidung unerwartete Auswirkungen haben kann. In Unternehmen ist es nicht anders: Strategien müssen regelmäßig überprüft und angepasst werden.

Ressourcen und Empfehlungen

Wichtig ist, sich bewusst zu machen, dass eine Strategie nicht nur aus einer Vision besteht, sondern auch aus konkreten, überprüfbaren Schritten. Und genauso wie die Wölfe die Landschaft veränderten, können auch strategische Entscheidungen ein Unternehmen langfristig prägen.

Wenn du mehr wissen willst, nimm Kontakt mit mir auf.

Viel Erfolg, du Stratege!
Dein agilophiler Frank

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