Remote Scrum Teil 2: Daily Standup & Sprint Review richtig umsetzen
In dieser Folge meiner Remote Scrum-Serie geht es um zwei essenzielle Meetings im Scrum-Prozess: das Daily Standup und das Sprint Review. Wie organisiert man diese Formate effizient in einem verteilten Team? Welche Herausforderungen gibt es bei der Remote-Zusammenarbeit, und wie kann man sicherstellen, dass das Team effektiv kommuniziert und zusammenarbeitet?
Daily Standup im Remote Scrum – Wie funktioniert es richtig?
Das Daily Standup ist eines der zentralen Meetings im Scrum-Framework. Es dient dazu, Transparenz zu schaffen und das Team über den Fortschritt und mögliche Hindernisse auf dem Laufenden zu halten.
Während das klassische Daily oft nach drei festen Fragen strukturiert war, lässt der aktuelle Scrum Guide hier mehr Freiraum. Entscheidend ist nicht das strikte Format, sondern dass das Meeting den gewünschten Mehrwert bringt.
Herausforderungen in Remote-Teams:
- Mangelnde informelle Kommunikation: Im Büro bekommt man vieles „zwischen den Zeilen“ mit – remote fällt das weg.
- Überblick über den Arbeitsfortschritt: Bei Remote Meetings kann es passieren, dass nur auf individuelle Fortschritte geschaut wird, statt auf die Kollaboration im Team.
- Technische Hürden: Eine schlechte Meeting-Kultur oder ineffektive Nutzung von Tools kann die Zusammenarbeit erschweren.
Tipps für ein effektives Remote Daily:
✅ Nutzt eine Schwimmbahnsicht (Kanban-Board), um den Fortschritt der User Stories statt nur individueller Aufgaben zu sehen.
✅ Fördert aktive Kollaboration durch gezielte Fragen wie: „Wer braucht Unterstützung?“, „Was fehlt noch, um diese Story abzuschließen?“
✅ Chat-Kanäle (z.B. Slack, Teams) sind unerlässlich: Ein Daily allein reicht oft nicht aus, um das Teamgefühl zu erhalten und spontane Abstimmung zu ermöglichen.
Sprint Review – Mehr als nur ein Status-Update
Das Sprint Review wird oft unterschätzt oder sogar falsch genutzt. Ziel des Meetings ist es nicht, abgeschlossene User Stories einfach abzuhaken, sondern aktiv Feedback von Stakeholdern einzuholen.
Typische Fehler beim Sprint Review:
❌ Das Review als reine Abnahme-Veranstaltung nutzen.
❌ Nur das Team ist anwesend – ohne Stakeholder oder Nutzer fehlt wertvolles Feedback.
❌ Die Präsentation ist zu technisch – wenn Endnutzer oder Kunden nicht verstehen, was gezeigt wird, wird das Feedback wertlos.
So wird das Review zum Erfolg:
🎯 Richtige Leute einladen: Das Review sollte möglichst öffentlich sein, damit Stakeholder, Fachbereiche oder sogar Endkunden teilnehmen können.
🎯 Visualisierung nutzen: Dashboards in Jira oder Azure DevOps können helfen, den Fortschritt zu zeigen – aber Vorsicht: Ein Review ist keine Leistungsbewertung!
🎯 Interaktive Tools einbinden: Reaktionen in Zoom oder Teams, wie Emojis oder virtuelle Applaus-Funktionen, können zur Motivation beitragen.
Ein gut moderiertes Review sorgt für Anerkennung im Team, gibt wertvolles Feedback und zeigt, dass die Arbeit der letzten Wochen sinnvoll war.
Fazit: Daily & Review in Remote-Teams bewusst gestalten
Remote Scrum bringt Herausforderungen mit sich, die aber mit den richtigen Methoden und Werkzeugen gut gemeistert werden können. Das Daily sorgt für Transparenz und Zusammenarbeit, das Review sichert wertvolles Feedback.
Ressourcen und Empfehlungen
- Scrum Guide: offizielle Downloadseite
👉 Wie läuft das in Deinem Team? Hast Du Herausforderungen mit Remote Scrum? Lass uns dazu austauschen!
Dein agilophiler Frank
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