Remote Scrum 3: Retrospektiven

agilophil Podcast Folge 84: Remote-Scrum Teil 3 – Retrospektive und der ganze Rest.

Remote Scrum Teil 3 – Warum die Retro für euer Team unverzichtbar ist

In der letzten Episode der kleinen Remote-Scrum-Serie geht es um die Retrospektive – das Meeting, das Scrum-Teams hilft, sich stetig zu verbessern. Ich erkläre, warum die Retro ein eigenständiger und essenzieller Bestandteil eines jeden Sprints ist und welche besonderen Herausforderungen es gibt, wenn sie remote durchgeführt wird. Außerdem gebe ich praktische Tipps, wie du mit digitalen Tools wie Mural, Miro oder ConceptBoard interaktive und effektive Retrospektiven gestalten kannst.

Warum die Retrospektive so wichtig ist

Die Retrospektive gehört zu den fünf Scrum-Events und dient dazu, die Zusammenarbeit im Team kontinuierlich zu verbessern. Dabei geht es nicht nur um Effizienz, sondern auch um Qualität und Teamdynamik. Besonders wichtig: Die Retrospektive sollte nicht einfach an das Sprint-Review angehängt werden, sondern ein eigenständiges Meeting bleiben.

Wichtige Grundsätze für eine gelungene Retro:

  • Sie sollte regelmäßig nach jedem Sprint stattfinden.
  • Nur das Scrum-Team nimmt daran teil.
  • Der Scrum Master moderiert und bereitet sie vor.
  • Das Ziel ist eine offene und konstruktive Diskussion.

Remote-Retros – geht das überhaupt?

Natürlich! Auch wenn es schwieriger erscheint, gibt es viele Möglichkeiten, eine Retrospektive remote durchzuführen. Hier sind ein paar bewährte Methoden:

✔ Digitale Whiteboards nutzen: Mit Tools wie Miro oder Mural kann das Team interaktiv brainstormen, sortieren und abstimmen.
✔ Kreative Icebreaker einbauen: Kleine Spiele oder Fragen helfen, das Team aus dem Arbeitsmodus herauszuholen und die Retro aufzulockern.
✔ Stille aushalten: In Remote-Meetings dauert es oft etwas länger, bis jemand spricht. Als Scrum Master solltest du das akzeptieren und nicht vorschnell eingreifen.
✔ Technische Unterstützung einplanen: Jira, Azure DevOps und andere Tools bieten eigene Retro-Plugins, um Maßnahmen direkt ins Backlog zu überführen.

Das klassische Retro-Format

Ein bewährtes Schema für eine Retrospektive ist:

  1. Check-in / Icebreaker
  2. Daten sammeln (Brainstorming)
  3. Kategorisieren & Clustern
  4. Themen bewerten & priorisieren
  5. Maßnahmen ableiten

Ein Klassiker ist die „Was lief gut? / Was lief schlecht? / Was verbessern?“-Methode. Viele digitale Whiteboards bieten dazu bereits Vorlagen an.

Kontinuierliche Verbesserung über die Retro hinaus

Die Retro ist nicht der einzige Ort, an dem ihr an eurer Zusammenarbeit feilen könnt. Scrum bietet viele Mechanismen, die euch auch zwischen den Sprints helfen:

📌 Sprint-Ziele sichtbar machen: In Remote-Teams gehen Sprint-Ziele schnell unter. Druckt sie euch aus und hängt sie in eurer Arbeitsumgebung auf!
📌 Definition of Done (DoD) leben: Eine gut gepflegte DoD hilft euch, Qualität zu sichern und Missverständnisse zu vermeiden.
📌 Gesunde Work-Life-Balance pflegen: Remote-Arbeit macht es schwerer, Grenzen zu ziehen. Achtet auf Pausen, setzt euch klare Meeting-Regeln und reserviert eure Mittagspause im Kalender.

Gemeinsam als Team wachsen

Scrum ist keine starre Methode, sondern eine Lebenseinstellung. Ein self-managed Team übernimmt Verantwortung für seine Prozesse und verbessert sich kontinuierlich. Wichtig ist dabei, nicht nach Schuldigen zu suchen, sondern als Team zu hinterfragen: „Wie können wir besser werden?“

Ressourcen und Empfehlungen

Wenn du noch tiefer in agile Methoden einsteigen oder individuelle Herausforderungen besprechen möchtest, dann nimm einfach Kontakt mit mir auf.

Dein agilophiler Frank

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