OpenSpace Beta - Silke Hermann Teil 2

agilophil Podcast Folge 69: OpenSpace Beta – Interview mit Silke Hermann, Teil 2

OpenSpace Beta: Freiwilligkeit, Verantwortung und nachhaltige Transformation – Teil 2 mit Silke Hermann

Was erwartet dich in dieser Folge?

In dieser Episode des Agilophil Podcasts setze ich mein spannendes Gespräch mit Silke Hermann fort. Falls du den ersten Teil verpasst hast, empfehle ich dir, diese Folge zuerst zu hören, da wir in dieser Fortsetzung tiefer in die Praxis von OpenSpace Beta einsteigen.

Wir sprechen darüber, wie Unternehmen sich auf den OpenSpace Beta-Prozess einlassen, warum Einsicht statt Leidensdruck der Schlüssel zur Veränderung ist und welche Rolle Freiwilligkeit und Verantwortung dabei spielen. Außerdem erfährst du, wie sich Führungskräfte mit neuen Rollen anfreunden können und was es mit der Reifezeit nach der Transformation auf sich hat.

Die Kernthemen dieser Episode

1. Wie starten Unternehmen mit OpenSpace Beta?

Unternehmen, die OpenSpace Beta in Betracht ziehen, haben meist schon erkannt, dass herkömmliche Change-Prozesse sie nicht weiterbringen. Es braucht keine Überzeugungsarbeit – Organisationen mit echtem Veränderungsbedarf finden den Weg von selbst. Die Einsicht, dass alte Strukturen nicht die Lösung für zukünftige Herausforderungen sind, ist der Ausgangspunkt für eine erfolgreiche Transformation.

2. Angst oder Chance? Die Rolle der Führungskräfte im Wandel

Ein weit verbreiteter Mythos ist, dass mittlere Führungskräfte Veränderungen blockieren, weil sie ihre Positionen gefährdet sehen. Doch die Realität sieht oft anders aus: Viele Manager empfinden ihre Rolle als belastend und suchen nach neuen, sinnvolleren Wegen, um Verantwortung zu übernehmen. OpenSpace Beta bietet hierfür ein attraktives Angebot – es geht nicht um den Abbau von Hierarchien, sondern um neue Karriereversprechen und Rollen.

3. Die Bedeutung der Freiwilligkeit

OpenSpace Beta funktioniert auf Basis von Freiwilligkeit. Doch Freiwilligkeit bedeutet nicht, dass sich nichts ändert, wenn man nicht teilnimmt. Wer sich entscheidet, nicht aktiv mitzuwirken, muss mit den Ergebnissen der anderen leben. Dies führt oft dazu, dass auch anfangs skeptische Personen sich später einbringen – entweder aus Neugier oder weil sie verstehen, dass der Wandel sie ohnehin betrifft.

4. Die Reifezeit nach der Veränderung

Nach der intensiven 90-Tage-Umsetzungsphase folgt eine 30-tägige Reifezeit. In dieser Phase ziehen sich externe Berater und Coaches zurück, damit die Organisation ohne Einfluss von außen prüfen kann, was wirklich trägt. Diese Pause ist essenziell, um sicherzustellen, dass nachhaltige Veränderungen gefestigt werden und nicht in alte Muster zurückgefallen wird.

5. Externe Unterstützung punktuell statt dauerhaft

Statt langwierige externe Beratungsprojekte zu beauftragen, setzt OpenSpace Beta auf punktuelle Expertise. Das bedeutet, dass Fachleute gezielt für einzelne Themen hinzugezogen werden – sei es ein Jurist für rechtliche Fragen, ein IT-Berater oder ein Coach für individuelle Unterstützung. Dieses Modell ermöglicht größere Flexibilität und Praxisnähe.

Wie kannst du OpenSpace Beta in deinem Unternehmen anstoßen?

Auch wenn du keine formale Entscheidungsgewalt hast, kannst du Diskussionen über selbstorganisierte Strukturen anregen. Formate wie Beta-Lunches oder Tandem-Meetings bieten die Möglichkeit, informelle Gespräche über neue Arbeitsweisen zu führen. Wer sich mit der Theorie hinter OpenSpace Beta vertraut macht, kann mit fundierten Argumenten zur Veränderung beitragen.

Fazit: OpenSpace Beta als natürlicher Evolutionsprozess

Der OpenSpace Beta-Prozess ist keine erzwungene Veränderung, sondern eine natürliche Entwicklung, die sich aus den Bedürfnissen der Organisation ergibt. Unternehmen, die diese Transformation durchlaufen, erleben oft überraschend positive Ergebnisse – nicht nur in der Organisationsstruktur, sondern auch in der Zufriedenheit der Mitarbeitenden und in der externen Wahrnehmung.

Mehr über Silke Hermann und OpenSpace Beta

Silke Hermann ist über LinkedIn und Twitter erreichbar. Außerdem bietet ihre Firma Red42 zahlreiche Ressourcen und Begleitung für Unternehmen, die den OpenSpace Beta-Prozess durchlaufen möchten. Ausserdem kann man sich auch zum „OpenSpace Beta“ Practitioner zertifizieren lassen.

Links und Ressourcen

Vielen Dank, Silke, für die umfassenden und sehr lebendigen Einblicke in dieses Thema

Dein agilophiler Frank

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